Einer der ganz großen Trends wird 2024 auch weiterhin unter anderem das Format des Pop-up Stores sein. Es ist eine Chance für eine Marke, ein neues Konzept zu testen und dies schnell und flexibel an den unterschiedlichsten Orten. Dabei geht es nicht darum, leerstehende Ladenflächen temporär zu nutzen, sondern vielmehr darum, ein Erlebnis für deine Kunden zu schaffen. Wie zum Beispiel Fred Perry in Malaysia. Dort wurde die aktuelle Mode in einem alten ausgebrannten Kino dargestellt. Ein weiterer Trend der nächsten Jahre wird das Thema Multibrand sein. Die Herausforderung liegt dabei unter anderem im Retail Design. Man schafft eine Umgebung, die einheitlich wirkt und dennoch jeder Marke die Möglichkeit gibt, sich auf ihre eigene Art und Wiese zu entfalten. Multibrand kann uns in den nächsten Jahren auf verschiedene Arten und Weisen begegnen. Marken können innerhalb eines Konzerns zusammen einen Multibrand-Auftritt im Geschäft darstellen - beispielsweise durch einen gemeinsamen Shop in Shop. Oder man macht es wie New Yorker Multibrand-Store Showfields. Dieser Store bietet Inspiration auf Zeit und zwar für 3 Monate in einer Nische für junge online Brands.
Showfields zeigt es, es geht nicht ohne den stationären Handel oder besser gesagt, man sollte als Marke keinesfalls auf die Erfahrung eines physischen Stores verzichten. Und dies sieht man auch in den Zahlen und Statistiken. Laut EHI haben 57 % der 1.000 umsatzstärksten Onlineshops auch stationäre Stores. Viele dieser offline Stores haben natürliche digitale Anbindungen und Komponenten. So werden Stretched Screen, Bar Type Screen, Long Narrow Screen oder wie auch immer man sie bezeichnen möchte immer preiswerter und somit auch immer attraktiver - nicht nur für Pilot-Projekte, sondern auch für Serienproduktionen. Durch das schlanke Format sind sie für die Platzierung an Etagen ideal, ohne dass man auf Ware verzichten muss. Mithilfe einer Internet-Anbindung lassen sich Inhalte über ein Content Management System steuern und ausrollen und da die Bedeutung von W-LAN für Kunden und Marken im Handel zunimmt, kann man dort zunehmend auf die Infrastruktur vor Ort setzen. Ein daraus resultierender Trend ist ein für die Kunden nicht sichtbarer, aber ein umso wichtigerer für die Brands und Händler. Daten und Tracking sind hier die Schlagworte. Denn fast alles, was digital ist, lässt sich messen und wenn es dazu noch online ist, ganz bequem im Marketingbüro. Mitarbeiter sehen in Dashboards die Performance ihrer Warenpräsentationen und können so ihre Ziele überprüfen und gegebenenfalls anpassen.
Der Fokus lässt sich nicht speziell auf ein Unternehmen oder eine Branche festlegen. In der Mode und Kosmetikbranche sind viele neue Trends erkennbar. Allein schon bei der Einführung eines neuen Produktes. Ein Trend, der sich immer weiter fortsetzt, ist hier beispielsweise der, Produkte erst einmal digital zu testen, der Community zu zeigen und manchmal auch erst bei ausreichender Nachfrage produzieren zu lassen. Lego zum Beispiel lässt den Kunden entscheiden, was er haben möchte und produziert dann anschließend das Modell mit den meisten Stimmen. Eine Win-Win Situation - der Kunde entscheidet und bekommt das, was er möchte und Lego produziert das, was der Kunde möchte. Entscheidend ist hierbei auch das Erlebnis des Kunden, selbst einen Beitrag zur Entstehung eines Produkt beigetragen zu haben. Aber auch das Marketing im Berich DIY ist ganz vorne mit dabei. Innovative Konzepte sind bei der großen Auswahl im Baumarkt angebracht und oft wissen die Kunden schon besser Bescheid als der Mitarbeiter im Geschäft selbst. Diese Erfahrung hat sicherlich schon der ein oder andere selbst gemacht und so werden Technologien wie beispielsweise Lift & Learn eingesetzt, um den Unterschied zwischen Produkten auf einfache Art und Weise dem Menschen, der davor steht, zu erklären. Zudem lässt sich dann das Verhalten digital auswerten und man erfährt so mehr über die Produkte und Kunden.
Personalisierung ist im Retail einer der Trends, der auch 2024 weiter bestehen wird. Bei asos können Kunden ihre Einkaufstasche direkt vor Ort customizen und ihre Einkäufe darin mitnehmen. Der Kunde hat eine erhöhte Verweildauer während die Tasche fertiggestellt wird, hat Spaß bzw. ein Erlebnis vor Ort und wird dann unter Umständen von anderen Personen in seinem Umfeld darauf angesprochen, wo diese Tasche ist, also doppelt gut für das Marketing der Brand. Der stationäre Handel muss sich zudem auch umweltbewusster und nachhaltiger aufstellen. Man kann inzwischen gut auf große Teile von Kunststoff verzichten und kann ganze Displays aus Bio Material herstellen. Dies machen wir bei ARNO unter anderem in der Kosmetikbranche. Auch, dass immer mehr Produktverpackungen aus Bio Material auf den Markt kommen oder Verpackungen wo es geht weitestgehend weggelassen werden, wird sich in den nächsten Jahren weiter fortsetzen. Auf diese Produkte muss der stationäre Handel setzen, um erfolgreich zu sein, da die Veränderung der Gesellschaft in Richtung höhere Produktqualität deutlich zu spüren ist.
Nicht jeder Trend lässt sich auf jede Zielgruppe anwenden. Der Nutzen sollte stets im Vordergrund stehen. Welchen Wert hat diese Entwicklung oder diese Technologie für mich als Brand oder für meinen Kunden? Entscheidend ist der Mehrwert für deine Zielgruppe. Nur wenn dieser gegeben ist, nehmen die Kunden diesen auch an. Gib die Zielgruppe zudem auch Zeit, sich mit deinem neuen Konzept anzufreunden, fass keine vorschnellen Entschlüsse und entwickel lieber ausgereifte und durchdachte Lösungen. Greife auf Studien, Retail Agenturen und Ladenbauer zurück, die bereits Erfahrungen in diesem Bereich haben und vielleicht schon andere Lösungen für die Zukunft entwickeln. Von Zeit zu Zeit hilft auch eine neue Zielgruppenanalyse und Betrachtung. Ist meine Zielgruppe immer noch dieselbe oder hat sie sich verändert? Was bewegt meine Zielgruppe? Nutze diese Chancen, um am Ende optimal nicht nur auf das Jahr 2024, sondern auch für die Folgejahre vorbereitet zu sein.